Gartengestaltung

Mein Selbstversorger Garten – Die kleine Oase

In Jamaika gibt es vom Landwirtschaftsministerium eine Kampagne mit dem Namen: „Esse, was du anpflanzt“ und umgekehrt „Planze an, was du isst“. Während dort die Selbstversorgung bei großen Teilen der Bevölkerung üblich ist, gibt es bei uns viele Gründe, die dafür sprechen.

Warum sollte man einen Selbstversorger Garten anlegen?

  • Mit eigenen Produkten sparen
  • gesunde Ernährung
  • Lernen, gesund zu leben
  • Genuss und Geschmack
  • Obst und Gemüse immer frisch
  • Weniger Giftstoffe essen
  • Mit gutem Gewissen essen
  • eigene Produkte sind Bio und lokal
  • Selbstanbau und eigener Ertrag bereiten Spaß
  • Gleichgesinnte treffen
  • Die Freizeit sinnvoll nutzen, Gegenpol zum beruflichen Alltag
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Produkte tauschen

Profis erkundigen sich in einem der vielen Selbstversorger Blogs.

Es kostet Zeit und Arbeit einen Selbstversorger Garten zu erstellen und zu pflegen. Manchmal fehlt es am Platz dazu.

Wie viel Platz braucht man für den Selbstversorger Garten?

Dis Größe des Gartens hängt ab von der Zeit, die für die Bearbeitung zur Verfügung steht und von der Größe der Familie, die versorgt werden soll.

Bei einer teilweisen Selbstversorgung mit dem Gemüse, Obst, Beeren und Kräutern reichen 25 m² Anbaufläche aus pro Person.

Für eine weitgehende Selbstversorgung rechnet man eine Fläche von 70 m² pro Person bei wenig Zukauf.

Die vollständige Selbstversorgung ohne Zukauf benötigt rund 160 m² pro Person: 20 m² Gemüsebeete, 40 m² Lagergemüse und 100 m² Obst.

Teilversorger brauchen etwa 100 m² für vier Personen.
Die eigene Ernte reicht nicht das ganze Jahr zur Ernährung. Vom Frühjahr bis Herbst gibt es täglich frisches Obst oder Gemüse. Eine effiziente Lagerung und Verarbeitung streckt Gemüse und Obst bis in den späten Winter und sichert die Versorgung.

Welche Beschaffenheit sollte der Garten haben?

Bei einer optimalen Planung wird es ein produktiver Selbstversorger-Garten: Als Gemüsebeete sind mindestens vier für den alljährlichen Fruchtwechsel erforderlich. Dazu kommt ein Kräuterbeet. Wenn Platz vorhanden ist, kann man ein Frühbeet einplanen oder ein Gewächshaus aufstellen. Eine Anbaufläche für Beerensträucher sowie Obstbäume ist sinnvoll. Ein Hauptweg und Nebenwege für jedes Beet sind einzuplanen. Des Weiteren sind eine Kompostfläche, ein Geräteschuppen oder ein Gartenhaus erforderlich. Wer Nutztiere einen Bienenstock oder ein Wildbienenhaus haben möchte, braucht den Platz dafür. Zur Bewässerung dient eine Regentonne oder ein Wasseranschluss. Ein wenig Grünfläche als Rasen, eine Blumenwiese oder ein Spielplatz dürfen nicht fehlen sowie eine Sitzecke als Rückzugsort und zur Erholung. Den Abschluss bilden ein Zaun oder die Hecke. Sie dienen als wind- und blickdichte Einfriedung.

Vorher zeichnet man das Design im Grundriss mit der Größe der Beete und den weiteren Positionen. Die lokalen Licht-, Wind- sowie Temperaturverhältnisse werden vor Ort festgehalten für den Einfluss die Pflanzenauswahl.
Zur Orientierung sind Beete 120 bis 130 cm breit und eine Spirale mit drei Metern Durchmesser sowie 80 cm hoch als Kräuterbeet anzulegen.

Die Beetbreite lässt sich mit der Körpergröße perfekt abstimmen. Am Beetrand hingehockt, greift man mit den Händen in das Beet und markiert sie Stelle. Die optimale Beetbreite ist der doppelte Abstand zwischen der Fußspitze sowie der Markierung. Rückenschonender sind Hochbeete, die aus Holzpaletten gebaut werden.

Die Beete benötigen:

  • Die Nähe zum Haus
  • Meist Sonne
  • Einen guten Boden
  • Ebenes Gelände oder leichten Südhang
  • Windschutz

Das Frühbeet braucht Südausrichtung und ähnliche Breite.

Der befestigte Hauptweg ist rund einen Meter 100 cm breit zum Rangieren mit der Schubkarre. Die Nebenwege sind Trampelpfade und 30 bis 50 cm in der Breite.

Der Komposthaufen ist 50 cm und mehr vom Nachbargrundstück entfernt und erhält einen halbschattigen Standort.

Die Regentonne oder Wasserstelle soll nah an den Beeten sein.

Zwischen Einfriedung und Beeten braucht man einen umlaufenden Bodenstreifen, etwa 60-100 cm breit für Beerensträucher.

Der Gemüsegarten profitiert von Nutztierhaltung, wie mit Hühnern und Laufenten. Sie beteiligen sich an der Schädlingsbekämpfung. Sie mögen Schnecken sowie andere ungebetene Gäste. Zudem bieten Hühnereier Abwechslung auf dem Speiseplan.

Welche Pflanzen verwendet man für den Selbstversorger Garten?

Die Auswahl der Pflanzen hängt genau wie die Ertragsmenge von der Lage der Beete und der Qualität des Bodens ab. Beim Design des Gartens berücksichtigt man die Faktoren und richtet die Beete zur Südseite aus. So bekommen sie genug Sonne. Die meisten Gemüse mögen reichlich Sonne ebenso wie viele Kräuter. Manche lieben den Schatten wie beispielsweise Basilikum. Mit dem Wind verhält es sich ähnlich. Einige Gewächse brauchen Wind, andere reagieren empfindlich auf Wind. Der Boden sollte für Gemüse nicht zu sandig und nicht zu lehmig sein.

Man kann sich zu Beginn auf wenige Sorten beschränken. Im Laufe des Jahres lassen sich mehr unterschiedliche Gewächse anbauen. Spinat, Radieschen, Rucola sowie Möhren sind im Frühjahr auszusäen. Petersilie gedeiht bei kühlen Temperaturen. Die Kartoffeln kann man vor den Eisheiligen pflanzen.

Das frostempfindliche Gemüse ist nur einzupflanzen bei dauerhaft frostfreiem Boden wie zum Beispiel Erbsen und Bohnen. Dazu hilft ein Saatkalender optimal. Er zeigt, wann man welche Sorten anbaut. Des Weiteren lässt sich im Vorfeld recherchieren, welche Gemüsesorten zueinander passen und nebeneinander gedeihen. Manche mögen die Nachbarschaft zu anderen Sorten weniger. Der beste Termin für Obstbaüme war vor 20 Jahren, der zweitbeste ist jetzt. Man pflanzt sie am besten im Herbst. Sie können dann genug Wasser aufnehmen sowie vor dem Winter Wurzeln bilden. Obstbäume im Garten brauchen Platz, wenn sie ausgewachsen sind.

Bei den Erträgen ist zu beachten, dass oft große Mengen auf einmal anfallen und geerntet werden. Das ist der Fall im Herbst bei der Obsternte sowie bei der Gemüseernte und der Ernte von Beeren. Es kann nicht alles auf den Teller. Sinnvoll ist es, einiges zu verarbeiten. Dazu gibt es verschiedene Mittel und Wege, um Überschüsse zu konservieren. Kräuter können getrocknet oder eingefroren werden. Himbeeren und Johannisbeeren bleiben ebenfalls durch Einfrieren haltbar. Außerdem werden aus Obst sowie Beeren leckere Marmeladen und köstliche Säfte. Kartoffeln wie Äpfel sind über einen langen Zeitraum einlagerbar.

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